Die Welt dreht sich immer weiter ...Shadowrun

Murder Media

© Jörn Tölle

Nun stand immer noch der Erwerb einer Selbstschussanlage, die Kernstück der Sicherheitsanlage auf der Burg werden sollte, aus. Die Schattenwerkstatt hatte jemanden gefunden, der Mag ein solches Sentry System verkaufen würde, jedoch müssten wir einen Run für diesen durchführen. Es ist nicht klar, um was es geht, dies sollen wir in Düsseldorf erfahren.

 

Eve geht es an diesem Tag schon besser und eine weitere Verbesserung des Gesundheitszustandes ist zu erwarten. Außerdem hat sie mit Leia eine wirklich fähige Krankenschwester, die uns alle Sorgen nimmt. Am Vormittag versammelt Mag die Truppe um sich, um eine kleine Demonstration seiner Fähigkeiten zum Besten zu geben. Er teleportiert sich selbst und Nelly in unsere »Baude« und zurück. Dieser neue Zauber eröffnet formidable Fluchtmöglichkeiten in der Not, beeindruckend! Gegen Mittag dieses 29.7.52 begeben Mag, Willy, Lena und ich uns auf die Autobahn. Eine ruhige Fahrt in unserem Panzerbully liegt hinter uns, als wir gegen acht in Düsseldorf ankommen und es dem Autopiloten überlassen durch die Dämmerung den Weg zum Club »Partyzone« in Lohhausen zu finden. Natürlich ist dieser treffsicher, wie immer. Ein riesiges Gebäude liegt vor uns, ein ganz auf edel getrimmter Club. Die Sensation erwartet uns beim Blick auf die ätherische Ebene, wo der riesengroße hermetische Kreis zu sehen ist, welcher das Gebäude umgibt, Wahnsinn! Auch das Innere ist beeindruckend, und alles ziemlich teuer. Ein Typ spricht uns an, als wir in einer Ecke des Ladens die temperierbaren Sessel ausprobieren: »Guten Tag. Mein Name ist Frank. Bitte begleiten sie mich.« Wie uns dieser Typ identifiziert hat, ist mir schleierhaft, wie so vieles in diesem Leben! Er führt uns auf den Parkplatz in seinen Toyota Elite. Dort erklärt er uns ohne Umschweife den Auftrag: Wir sollen einen Piratensender namens Murder TV ausheben. Murder TV ist ein Sender, der ultrabrutalste Metzel-Szenen ausstrahlt und als Hauptattraktion eine Show hat, in der vier 'Protagonisten' sich jemanden suchen, den sie auf blutigste Weise dahinschlachten können. Meistens ist das jemand, der sich in der Öffentlichkeit gegen den Sender ausgesprochen hat oder in ähnlicher Weise aufgefallen ist. Die vier tragen Kameras bei sich, so dass die Zuschauer auf ekelerregende Weise miterleben können, wenn das Opfer schreit und Blut und Galle nach allen Seiten spritzt. Frank erzählt uns auch, dass die Gruppierung, zu der er gehört, in Erfahrung gebracht hat, dass eine Verbindung zwischen Murder TV und RRTV bestehe. Der letztere, ein privater Sender mit Sitz hier in Düsseldorf, soll dem Piratensender einen Kanal seines Programms zur Verfügung gestellt haben und mit ihm inoffiziell gemeinsame Sache machen, da er gute Werbeeinnahmen bringe. Eine wirklich unglaubliche Vorstellung, man sollte so etwas für undenkbar halten, aber was ist schon undenkbar, alles ist möglich, in dieser Welt der Konzerne! Unser Run, meint er, geht in diese Richtung. Der Nachweis, dass RRTV etwas mit Murder TV zu tun hat, ist unsere Aufgabe. Der Run gliedert sich in zwei Teile: im ersten, am 30.07. um 6.00pm sollen wir als Mechaniker mit falschen IDs in den Sender eindringen, um in einem Lüftungsschacht drei sich nach einiger Zeit auflösende Behälter mit Grippeviren zu platzieren. Dafür erhalten wir einen Vorschuss von 2.000¥, bei Beendigung 5.000¥. Dann sollen wir uns nochmals mit Frank in Verbindung setzen (er gibt uns seine Telekomnummer) und weitere Anweisungen für einen zweiten Run erhalten, der in das Sendergebäude gehen soll, das nunmehr mit reduzierter Belegschaft operieren werde, denn ein Großteil werde ja erkrankt sein. Dann erst sollen wir die Beweise für eine Verbindung zwischen RRTV und Murder TV suchen und finden. Im Fall eines Erfolgs beträgt unser weiteres Honorar 26.000¥ auf beglaubigten Kredsticks. Eine ziemlich hohe Summe, es scheint, dass man als Runner ein ganz gutes Einkommen hat. Nicht umsonst also kann Mag so mit seinen Mitteln um sich schmeißen!

Frank gibt uns die falschen IDs und rauscht davon. Wir steigen in unseren Kampfbulli und suchen uns eine Unterkunft. Schließlich finden wir in einer unscheinbaren Gegend eine Pension, deren Personal nicht nach dem woher und wohin fragt, sondern uns einfach zwei Doppelzimmer zur Verfügung stellt. Ich beziehe ein Zimmer mit Willy. Lena startet am Abend den Versuch, im Matrix - System von RRTV noch ein paar Infos auszugraben, ohne Erfolg. Am nächsten Morgen statten wir uns mit der notwendigen Ausrüstung, Werkzeug, Blaumänner, Aufkleber am Bulli, etc. , aus und erkunden das RRTV - Gebäude. Es handelt sich um ein sieben Stockwerke hohes Haus mit schwarzer Spiegelverglasung. Zwei riesige Parabolantennen auf dem Dach deuten auf die Firmenbranche hin. Zu meinem Leidwesen stellen wir nach kurzer Beobachtungszeit fest, dass meine Wenigkeit aufgrund ätherischer Besonderheiten meiner Aura wohl im Wagen warten muss! Die Kontrollen am Eingang sind ziemlich gründlich, zu gründlich für mich, Pech. Als es Zeit ist, begeben sich Mag, Willy und Lena, mit ihrem Cyberdeck und den Virusbehältern, in das Gebäude. Der Check dauert lange, sie werden jedoch durchgelassen. Nach verdammt lange erscheinender Wartezeit kommen die drei aus dem Gebäude heraus, scheint alles glatt gelaufen zu sein. Ich starte den Superkombi und lasse ihn auf die Autobahn fahren. »Alles klar?« »Wir haben die Behälter versteckt positioniert und einen Blick ins Matrix - System gewagt, jedoch nur herausgefunden, dass dieses am Abend heruntergefahren wird, unser nächster Besuch also auch am Tage stattfinden muss.«

Auf der Autobahn rappelt das Telecom von Mag: »Es ist etwas Schreckliches passiert. Die haben uns reingelegt. Ihr müsst sofort kommen. Wir treffen uns neben der Partyzone. Beeilt euch!« Frank sieht nicht gut aus, er ist bleich, Schweißperlen deuten die Aufregung an. Als wir auf den Parkplatz des »Partyzone« fahren, können wir schon von weitem erahnen, dass unserem Auftraggeber nichts gutes widerfahren ist. Man hat ihn aus nächster Nähe in seinem Wagen erschossen, ein Telecom in seiner Hand deutet einem möglichen Hilferuf an. Lena findet neben ihm im Wagen einen Taschensekretär, Mag beraubt die Leiche der Brieftasche und wir verziehen uns, da die Sirenen schon das Nahen von Polizei ankündigen.

Da stehen wir nun, unser Auftrag - und Geldgeber ist tot, und es ist offensichtlich, dass diese Behälter doch etwas anderes als Grippeviren enthalten. Wir können in der Brieftasche außer 500 DM und Papieren nur noch einen Zettel mit der Notiz »RadWar« finden, das sagt keinem von uns etwas. Lena überprüft den Taschensekretär gründlichst und kann eine interessante Nummer herausfinden. »Der Virus befand sich in falsch etikettierten Behältern und ist eine genetisch manipulierte Variante des Milzbrandvirus". Diesen so genannten Anthrax-Virus setzen selbst Konzerne nur selten ein«, wie uns Dr. Merkens aufklären kann. Anscheinend hat uns jemand so richtig verarscht! Was ist zu tun? Wir müssen die Behälter unbedingt wieder aus dem Gebäude herausholen, sonst wären wir für den Tod von mehreren hundert Menschen verantwortlich! Der Aktion soll ähnlich laufen, wie beim letzten Versuch, schnell und unauffällig rein und noch schneller wieder raus. Auch diesmal warte ich draußen im Wagen, bereit so schnell es geht loszurauschen. Doch diesmal läuft es nicht so glatt. Es sind Schüsse zu hören, die Sicherheitsleute sind aufmerksam geworden, Willy erreicht mich per Telecom: »Verschwinde von hier, gib Gas!« Doch noch bevor ich den Wagen beschleunigen kann, blockiert ein anderer Wagen den meinen, ein Magier taucht im Astralraum auf, Soldaten umringen mein Supercombi, ich bin gefangen!

Mit einigen Drogen ist es nicht schwer, aus jemandem die gesuchten Informationen zu pressen. Also war ich ohne Schuld, dass meine Chummer in unserer Absteige eingesammelt werden und in betäubtem Zustand deportiert werden. Resultat der Aktion ist also, dass wir zwar den Kampfstoff neutralisieren konnten, uns jedoch in einer gewissen Zwangslage wiederfinden durften, nämlich im Keller dieser Maria Estardos. Maria ist eine Frau mit beeindruckend erotischer Stimme und einer üppigen dunklen Haarpracht. In diesem luxuriösem Raum ist außer ihr noch ein älterer Magier anwesend. Nach Begrüßung macht uns die Frau klar, dass uns nur eine Zusammenarbeit mit ihr aus unseren Schwierigkeiten helfen kann, welche mir, genau wie den Anderen, gerade nicht klar sind, aber in Form der Mafia Bestand haben sollen. »Die Mafia ist hinter Ihnen her, und die Öffentlichkeit wird bestimmt auch nicht gerade erfreut sein, wenn sie mitbekommt, welche Fracht Sie an RRTV geliefert habt. Schon jetzt laufen Ermittlungen gegen Sie. Nun, der Konzern, für den ich arbeite, könnte Ihnen helfen und Sie aus dem Schlamassel heraushalten...« Uns bleibt keine andere Wahl, als auf ihr Angebot einzugehen. Sie hat uns in der Hand.

»OK., und das Angebot ihrerseits?« Sie erklärt uns, dass Rainbow Entertainment Inc., ein großer Medienkonzern aus New York, dem sie vorsteht, in Europa Fuß fassen will. Dazu plant sie, RRTV zu übernehmen. RRTV hat vor einiger Zeit leichtsinnigerweise die Rechte an einem ihrer Kanäle an Murder TV verkauft, das damals noch anders hieß und sich im Rahmen der Legalität bewegte. Da die vollen Rechte an dem Kanal (und damit auch die Codes für die Frequenzen) bei Murder TV liegen, kann man sie jetzt nicht einfach rausschmeißen; trotzdem soll es unsere Aufgabe werden, dafür zu sorgen, dass Murder TV nicht mehr auf Sendung geht, sobald sie den Sender gekauft haben. Schließlich, meint sie, bringe das Horrorspektakel nur schlechte Publicity. Weiterhin sollen wir zunächst einmal dafür Sorge tragen, dass nicht ein weiterer Anschlag auf RRTV verübt werde. Die Yakuza ist nämlich erstens eingeschworener Feind von Maria und zweitens hat eine Reporterin von RRTV, Vicky Vance, einige dunkle Machenschaften der Yaks ans Tageslicht gebracht, die demnächst in einer großen Kampagne veröffentlicht werden sollen und einigen Wirbel in der Unterwelt verursachen könnten. Noch dazu sei der Giftanschlag von einer dritten Partei verübt worden, die noch vollkommen im Dunkeln steht.

»Sie sehen also, dass es einigen Schutzes für die Angehörigen von RRTV bedarf. Diese Aufgabe übernehmen Sie.« Das scheint nicht leicht zu werden. Schließlich kennt man uns dort nur als Runner, die versucht haben, einen groß angelegten Mordanschlag zu verüben, oder, falls man das nicht weiß, dann doch wenigstens, dass wir zwei Mal in das Gebäude eingedrungen sind, um irgendeinen Unfug anzustellen. »Das Engagement wird so lange dauern, bis Rainbow Ent. Inc. den Sender gekauft hat und die Reportage über die Yakuza gesendet ist, also bis zum 1.08. um 22.15h. Ihre Unkosten so wie ein zusätzlicher Anreiz, gute Arbeit zu leisten, werden von einer Summe von 50.000¥ gedeckt, die Sie bei Erfüllung ihres Auftrages erhalten.« Der Bericht von ihrer Gehilfin Silvereye, welcher offenbart, dass man das Matrix - System von Rainbow Entertainment Inc. geknackt und Daten geklaut hat, klärt die Fronten auch nicht gerade auf. Das System wurde heruntergefahren, ein Computercrash. Außerdem wird ein Anschlag auf Maria Estardos befürchtet, schöne Bescherung!

Nun wir verdrücken uns und nehmen erst einmal eine Mütze Schlaf. Schließlich soll morgen wohl wieder ein anstrengender Tag vor uns liegen. Gegen 10.45Uhr brechen wir mit unserem Supercombi auf, um rechtzeitig am Sender zu sein. Gerade haben wir ihn erreicht (Willy hat einen mittelschweren Wutanfall erlitten, weil ihn einer der anderen 'Verkehrsteilnehmer' mit seinem Porsche erst genötigt und anschließend ausgebremst hat, und war nur durch gemeinsamen Einsatz aller davon abzubringen, ihm hinterher zu fahren und ein »paar ernste Worte mit der Sau zu reden, nachdem wir sie erschossen haben.«), als wir über die Kopfhörer eine Nachricht von Maria Estardos empfangen. Sie erklärt uns trocken die neue Lage: »Sie bekommen eine andere Aufgabe, die wesentlich dringender ist. Die Starreporterin von RRTV, Vicky Vance, ist entführt worden. Sie wird in einem Haus in D'dorf/Benrath festgehalten, genaue Adresse lautet Benrathstraße 54, 4. Stock, Appartement Nr. 45. Die Entführer sind von unseren Leuten dorthin verfolgt worden und setzen sich aus einem Ork, einem Menschen und zwei Elfen zusammen. Sie drohen, Miss Vance zu eliminieren, falls die Behörden eingreifen. Höchste Vorsicht ist geboten. Es scheint sich um Profis zu handeln. Am wichtigsten ist es, Frau Vances Leben zu retten und sie unverletzt bis zur Senderübernahme festzuhalten - als geehrten Gast, versteht sich. Irgendwelche Fragen?«

Schon, aber die Frau ist nicht in der Lage uns genaue Daten über Lage, Bewaffnung, magische Unterstützung und Professionalität der Entführer zu liefern, wozu also die dumme Frage? Nachdem alle Klarheiten beseitigt sind, machen wir uns auf den Weg nach D'dorf/Benrath. Ausrüstung haben wir sowieso komplett im Bulli gelassen, für den Fall eines überhasteten Aufbruchs, deshalb mussten wir nicht noch einmal zurück zu unserem Hotel. Die Gegend ist nicht unbedingt das, was man vornehm nennen würde. Umgeworfene Mülltonnen und anderer Unrat säumen die mit Schlaglöchern verunstaltete Straße. Selten zeigt sich einmal jemand. Wenn, dann erscheinen die Leute hier nur in Gruppen und mit weithin sichtbaren Waffen.

Der VW-Syncro-III-Autopilot weicht geschickt allen Hindernissen aus und parkt den Wagen schließlich in einer Seitengasse der Benrathstraße. Willy schaltet auf manuelle Kontrolle um und fährt noch näher an das Haus heran. Es ist ein etwas verkommenes, wenn auch solide gebautes Stück deutscher Architektur aus dem vorigen Jahrhundert. Wie es aussieht, hat es etwa zehn Stockwerke. Ein rotes Giebeldach bildet den Abschluss nach oben. Viele der Fensterscheiben sind eingeschlagen oder mit Brettern verbarrikadiert. Eine fünfstufige Treppe führte zum Eingangsportal, das aus einer doppelflügligen Tür besteht.

»O.k. Leute,« meint Mag, »mein Plan sieht folgendermaßen aus: Willy, Lena und ich gehen zum Gebäude mit Hilfe der Tarnung eines Unsichtbarkeitszaubers. Alfred, du bleibst hier, und greifst nur ein, wenn etwas unvorhergesehenes passiert. Wahrscheinlich rechnen die Entführer damit, dass früher oder später jemand auftaucht, der Vicky zurückholen will. Alfred, du hältst den Wagen fahrbereit und wir bleiben über unsere Kopfhörer in Kontakt. Sobald es drinnen Wumm macht, kannst du den Wagen näher heranfahren. Irgend welche Vorschläge oder Anregungen?« »Ich schlage vor, dass ich den Zauber wirke,« meine ich. »Schließlich beherrsche ich die gesteigerte Version.« Mag hält es für eine gute Idee, auch wenn die Wirkung schon an der Eingangstür zusammenfallen wird. Ich bin ihm dankbar, dass er mich aus diesen Hauskampfaktionen erst einmal heraushält. Mir gefällt die Rolle des nicht besonders professionellen Fahrers momentan ganz gut, hier erreichen mich auf jeden Fall weniger Kugeln, als oben in den engen Treppenaufgängen. Und die erwartete Ruhephase währt wirklich nicht lange. Als die drei auf die Straße treten, eröffnet die Gegenseite das Feuer. Willy ist wie der Wind im Hauseingang verschwunden und hat auch schon jemanden mit seiner Predator getroffen, Mag stolpert, so gut es geht, in die gleiche Richtung, Lena, sie wird von einer Kugel getroffen und stürzt verwundet auf den schmutzigen Asphalt. Ich starte den Wagen und plaziere ihn als Deckung vor Ihr, zerre sie hinein, versuche sie zu versorgen. Die beiden kümmern sich um die Attentäter. Ich versuche es erst einmal mit den normalen Mitteln sehe jedoch, dass die Verwundung sehr schwer ist, vielleicht tödlich, und sehe mir ihre Aura an. Und was ich da sehe beunruhigt mich doch sehr. Ihre schwellende Magie versucht den Körper zu heilen, scheint mir, ich versuche das gleiche, die Wunden brechen jedoch sofort wieder auf, ihre Magie entzieht ihr den Lebensgeist, sie stammelt noch einiges heraus, ruft um Hilfe, nach Mag, ich versuche sie weiter zu heilen, mir brummt der Kopf, Hilfe, was ist zu tun, der nächste Versuch, mir schwinden die Sinne!

Als ich aufwache, ist mir speiübel und ich ziehe meinen ausgelaugten Körper zum Fenster des inzwischen wohl fahrenden Wagens, kotze mir die Seele aus dem Leib. Lena!? Sie liegt dort im Laderaum! »Sie hat's nicht gepackt, oder?« Mag schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Mag. Ich versuchte sie zu heilen, nachdem sie getroffen worden ist, aber... so etwas habe noch nie gesehen. Lena hat wieder einen Anfall gehabt, und ihre Aura hat versucht, die Wunde zu heilen. Immer wieder! Sie konnte nicht aufhören, Energie in sich hineinzupumpen, und der anschließende Entzug hat sie umgebracht. Ihre Aura hat sie zerstört, Mag! Ihre verdammte Aura! Ich habe alles versucht, was ich konnte, aber ihre Wunden öffneten sich immer wieder...« Ich versuche den total am Boden liegenden Chummer zu trösten, umarme ihn. »Sie hat mir noch etwas gesagt, Mag, bevor sie gestorben ist. Nicht direkt gesagt, aber... sie hat mich mit Mag angesprochen. Wahrscheinlich hat sie mich für dich gehalten. Mag, ich glaube, sie... sie hat dich geliebt. Tut mir leid, dass du es so erfahren musst.« Ich wende mich ab, lasse ihn in seiner Trauer allein. So beschissen fühlt man sich also, wenn einem eine Freundin unter der Hand stirbt, und ich konnte ihr wirklich nicht helfen, hätte Mag es gekonnt? Ich kann die Frage nicht beantworten, ist auch egal, sie ist tot, unwiderruflich!

Nun, Mag hat sich offenbar ganz gut unter Kontrolle. Das Leben geht weiter, jedoch mit einer Flasche Whisky. Estardos ist erfreut über unseren Erfolg. »Setzen Sie sich ab. Wir haben zur Zeit alle Hände voll zu tun. Sie kennen mit Sicherheit einige Ecken, in denen Sie sich einige Zeit verbergen können. Noch etwas: Sie sprechen in Zukunft mit Silvereye, da ich meine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen muss. Verhören Sie den Mann weiter, bis Sie andere Anweisungen bekommen. Er darf nicht entkommen. Und... Herr Magus... es tut mir leid um Ihre Freundin.« Mag bedankt sich schlicht für die anscheinend ehrliche Anteilnahme. Der Schuppen, den wir aussuchen, liegt wirklich in der beschissensten Gegend dieser Stadt. Kein vernünftiges Wasser, wider Erwarten gibt es Strom, wir kaufen kräftig ein, Lebensmittel für einige Tage. Nach einer zweistündigen Ruhephase beginnen Willy und Mag diesen gefangenen elfischen Killer mit Namen Blood zum Reden zu bringen. Und zu meiner Verwunderung ist es kein Problem, den Typ auf die ihm drohenden Gefahren aufmerksam zu machen und so sein Maul zum plappern zu bringen. Mag macht aber auch ein schockierten und gefrusteten Eindruck. Wahrscheinlich hat er sich gedacht, dass so jemand im Dunst eines schweren Verlustes wohl zu jeder Schandtat fähig ist und da sein Team sowieso aufgelöst ist: Auf Maria Estardos ist ein Spezialistenteam aus Japan angesetzt, das für die Yakuza arbeitet. Er selbst jedoch arbeitet für Nitama Security, zusammen mit seinem nunmehr indisponierten Team. Die Anführerin, »Death Angel«, ist auch für den Tod Franks verantwortlich. Es bestand aus ihr, dem Elfen, Striker und der japanischen Kampfmagierin, die das Treppengeländer zum Kochen gebracht hat, wie Mag mit Freunde erwähnt. Die ist dem eingespielten Team von dem Konzern zugewiesen worden. Nitama steckt auch hinter dem Giftanschlag auf RRTV, da alle Verbindungen zur Yakuza geheim gehalten werden sollen. Willy überrascht uns, als er dreist fragt, wer uns zu den mutmaßlichen Attentätern führen könnte. Der Killer gibt uns daraufhin tatsächlich die Nummer eines Matrix-Rechners der Yakuza, wo wir angeblich alles Wissenswerte über die Typen erfahren könnten. Jetzt fehlt uns nur noch ein gescheiter Decker, denn Lena weilt schließlich nicht mehr unter uns. Unsere Schattenwerkstatt vermittelt uns einen Decker, der die Informationen für 10K¥ besorgt, viel Geld, finde ich! Mag scheint es egal zu sein. Kurz darauf ruft uns Silvereye über die Kopfhörertelecoms an. RRTV ist gekauft, allerdings sollen wir Vicky Vance weiterhin beschützen, da vor knapp zwei Stunden ihr Partner tot aufgefunden worden ist. Sie soll ihre Reportage fertig stellen. »Sie soll was bitte?« fragt Willy verdutzt. »Sie werden ihr alle dafür notwendigen Ausrüstungsgegenstände zukommen lassen und sich ganz auf ihre Bewachung konzentrieren.« »O.k.«, erwidert er, sichtlich irritiert. Die Problematik dieses Auftrages war mir zwar gerade nicht so richtig bewusst, wird aber bald klarer. Mag und Willy haben offensichtlich die Befürchtung, dass brisantes Material mit Bildern von ihnen, und mir, auf den Markt kommen könnten. Willy macht sich auf in einschlägige Kneipen, um etwas über M-TV herauszufinden. Mag setzt sich fürs erste ab, besucht Nelly und Alexej in der Burg, astral natürlich. Willy kommt gegen Morgen zurück. Er hat erfahren, dass in letzter Zeit ein Haufen ausländischer Shadowrunner unterwegs seien, der allgemeine Tonus lautet: »Haben denn die in Amerika nichts mehr zu tun?!« Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Er hat außerdem einen Schieber mit Namen RadWar aufgetan, der illegale Medienausrüstung verkauft, solche Sachen, wie sie auch von M-TV benutzt werden. Die Zusammensetzung des M-TV Teams ist ihm auch bekannt, ein auf Nahkampf spezialisierter Troll, eine Magierin, ein Elf und ein voll vercyberter Samurai. Auch die Info über die Yakuza hat sich bestätigt. Während des Frühstücks ruft Maria an und gibt uns die Anordnung, Vicky am Sender abzuliefern, da dieser jetzt von Knight Errant bewacht sei. Also liefern wir die beiden, den übel zugerichteten Killerelfen und die von unseren Methoden etwas schockierte Reporterin dort ab.

Wir fahren weg vom Sender und überlegen, was als nächstes zu tun ist. »RadWar war doch der Name dieses Schiebers, der die Sendeanlagen vertreibt«, sinniert Willy. »Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor.« »Der Name stand auch auf der Visitenkarte unseres verstorbenen Auftraggebers Frank«, meint Mag. »Sollte der etwa an diese Selbstschussanlagen gekommen sein? Das wäre ja ein Ding. Wo der doch davon keine Ahnung haben dürfte. Will die Dinger bestimmt loswerden. Aber im Grunde ist das sowieso egal.« Mag versinkt für kurze Zeit in seiner Gedankenwelt, wie es ihm seit Lenas tot häufig passiert, seine Motivation liegt danieder. »Nix da, Freund«, meine ich zu ihm. »Du lässt dich nicht hängen, klar? Wir brauchen dich. Willy und ich gehen auf Piste und finden die Nummer dieses Schiebers heraus. Und dann sehen wir weiter.« Und so schwierig ist diese Nummer gar nicht auszumachen. So sind wir gegen 18 Uhr schon an der Ecke, die wir als Treffpunkt verabredet haben. Der Typ scheint sehr vorsichtig zu sein, scannt uns nach Waffen, fordert uns auf diese abzulegen, was wir tun. Die Selbstschussanlage will er Mag zu einem horrenden Preis verkaufen, dieser zuckt jedoch wie gewohnt kein bisschen bei dem Zahlwort. Der Preis, den er uns nennt, als wir nach dem wohin der Medienausrüstung fragen, ist jedoch wirklich zu hoch. Der Kerl verlangt tatsächlich eine »Vermittlungsgebühr« von 75 k¥ ! »Wir sind nicht bereit, eine solch horrende Summe dafür zu bezahlen«, meint Mag. »Vielleicht könnte man sich anders einig werden...« Die Frage hängt ein paar Augenblicke in der Luft, bis der schlaksige RadWar meint: »Wenn Sie es hinbekommen, ein Gespräch zwischen mir und einem wichtigen Exec aus dem Medienbereich zu organisieren, gebe ich Ihnen die gewünschte Information.« So läuft das also, Verbindungen sind alles in dieser verkommenen Welt. Und er kann mit einer Connection dieser Art in seinem Geschäft erst richtig absahnen. Mag scheint eine Verbindung zu Maria Estardos in Erwägung zu ziehen. »Da ließe sich etwas arrangieren, denke ich«, meint Mag zu ihm. »Allerdings müssen wir das natürlich noch abklären. Wir geben Ihnen dann über Ihren Anrufbeantworter Bescheid. Wegen der Selbstschussanlagen kontaktieren wir Sie ein anderes Mal.« Wir trennen uns und Mag versucht Maria zu erreichen, um den Sachverhalt vorzutragen. Sie willigt ein und wir hinterlassen diese Info sofort auf dem Anrufbeantworter von dem Schieber. Der Treffpunkt wird in einer Kneipe in etwa einer Stunde vereinbart, genug Zeit, um sich um Sicherheitsfragen zu kümmern. Es wäre nicht nötig gewesen, denn schließlich taucht Maria mit einer ganzen Schar von Knight Errant Leuten und ihrer eigenen Amazonengarde auf. Gemeinsam warten wir auf RadWar, der sich etwas zu viel Zeit lässt. Schließlich taucht er hocherfreut auf, beginnt ein höfliches Gespräch mit Maria und schiebt uns einen Zettel zu. Mit einem Nicken verabschieden wir uns und fahren zu der darauf befindlichen Adresse. Über Funk teilen wir die Info Silvereye mit, die uns Unterstützung verspricht, falls es brenzlig werden sollte. Die Adresse in der Königsstraße, sieht sehr prunkvoll aus, stellt sich als verlassener Gasthof heraus, wir brechen ein, lösen jedoch einen stummen Alarm aus, wie Willy zu meiner Verwunderung bemerkt. Wir ziehen uns also zurück und können beobachten, wie ein fünfköpfiger Trupp am Eingang auftaucht und sich umsieht. Sie entdecken uns nicht, reparieren die Tür und rauschen getrennt davon. »Alfred, ich folge der Magierin. Sie ist die gefährlichste. Wenn wir sie ausschalten können, und dann das restliche Team stellen, haben wir ganz gute Chancen, denke ich.« Er verfolgt ihren Wagen im Astralraum, was langweilige zwanzig Minuten dauert. »Ich weiß, wo sie wohnen«, meint er. »Lass uns die anderen rufen.« Nach einer halben Stunde kommen wir am Hotel »Zum schlafenden Elf« an, ein großes Hotelgebäude. Und die nun folgende Aktion wird als Meisterstück in meinem Gedächtnis verbleiben. Der Plan ist, den schlafenden Elfen aus der Wohnung zu entführen, ohne von einer Magierin bemerkt zu werden und dann die vereinsamte Verbliebene zu überrumpeln. Tatsächlich schaffen es die beiden, unsichtbar einzudringen, den betäubten Elfen mit Hilfe eines Feuerschlauches über die Außenleitern in meine Arme abzulassen und darauf die Magierin aus ähnlicher Position zu verzaubern und ebenso geräuschlos zu entführen. Das ganze dauert ganze zwanzig Minuten und wir haben zwei Gefangene, die uns sicher ein paar Infos zukommen lassen. Mit der Hilfe von einigen Zaubern kann Mag herausfinden, dass der Sender wirklich in dem Gasthof, an dem wir zuvor waren, befindet. Wir übergeben die beiden in ausgeplünderter Form Silvereye und beschließen, die Aufmerksamkeit des Restes dadurch auf uns zu ziehen, dass wir ihren Sender zerstören.

Wir hatten uns einen schönen Aufstellungsplan zurechtgelegt, jedoch ist Mag mit seinem Feuerball etwas schnell zur Stelle. Als das »Reparaturteam« dann tatsächlich nach ein paar Minuten vorbeikommt, inklusive eines Trolls in Vollrüstung auf seiner Harley Scorpion, steht das Gebäude schon komplett in Flammen. Der Troll Knight, der Samurai Rambinator und ihre Leute staunen Bauklötze, als wir sie nach ein paar Sekunden kampfunfähig gemacht haben. Sie sind aber auch zu überrascht gewesen, dass ihr wertvoller Sender abfackelt. Zwei Leute können uns zwar entkommen, aber das sind nur irgendwelche unwichtigen Mechaniker oder Techs. Auch diese Typen liefern wir bei der immer mürrischer werdenden Silvereye ab, natürlich ohne ihre Ausrüstung. Willy ist von der Harley Scorpion völlig begeistert. Nun, der Sender ist also ausgeschaltet, nun warten noch diese Killer, die es auf Marias Leben abgesehen haben, auf uns. Erst nehmen wir uns etwas Zeit, um uns auszuruhen. Wir wollen uns gerade an diesem Abend des 1.8.52 zu Bett begeben, als uns Mag aus diesen wieder herausholt. »Wir haben noch einen Termin. Der Decker hat sich gerade gemeldet und will sich in einer Kneipe namens »Kanone« mit uns treffen, also auf Chummer.« Ich bin jedoch so müde, dass die beiden anderen unermüdlichen Runner sich allein auf den Weg machen. Wo haben die bloß dieses Durchhaltevermögen her? Doch leider muss ich schon wenig später ähnliches aktivieren, das Telecom rappelt, ich soll Lenas Deck mitbringen, na gut. Der Decker ist ein obskurer Typ, eine wandelnde Leiche, Willy ähnlich, jedoch ängstlich und verstört. Evil Ed ist sein Name, und sein Ego scheint zu diesem zu passen. Seine Augen passen auf jeden Fall dazu, Peacezeichen im einen und Fadenkreuz im anderen Auge machen es schwer, aus diesem Gesicht etwas zu lesen. Das Deck soll dazu dienen, eine Datei zu entschlüsseln, was auch ohne Probleme gelingt, die richtigen Programme gehören schon zu einem guten Decker, (dies ist jedoch nicht in alle Runnerkreise vorgedrungen, wie ich in der Zukunft lernen werde). Darin sind die Namen zweier Attentäter aufgeführt sowie der Ort und der Zeitpunkt, zu welchem das Attentat stattfinden soll: Auf dem Rückflug nach New York sollen die beiden mit einem flakähnlichen Geschütz Estardos' Flugzeug vom Himmel schießen, das ganze von einem Parkhaus gegenüber einer Lagerhalle im Süden Seattles aus (Adresse steht ebenfalls dabei). Die beiden heißen Kyoto Shen Tanaka und Shi. Der erste ist Magier und der zweite ein - Moment mal - ein Spezialist für parabiologische Phänomene? Was wollen die Yaks denn mit dem? »Irgend ein Hinweis darauf, was der zweite dort zu suchen hat?« fragt Mag. Kopfschütteln seitens des Deckers. Schon seltsam, parabiologische Phänomene, worauf deutet dieser Einsatz hin?

»Da wäre noch eine Sache«, meint Evil Ed. »Durch die Datenbeschaffung bin ich in die Bredouille geraten. Es wäre mehr als anständig, wenn Sie mich solange schützen, bis die Sache durchgestanden ist. Im Gegenzug wäre ich bereit, Ihnen bei Ihrem Auftrag zu helfen.« »Na wenn du meinst, dass du bei uns sicherer aufgehoben bist, Chummer, dann sei uns willkommen«, sagt Willy geradeheraus. »Die Leute hier haben auch für mich schon einmal Personenschutz übernommen, und wie du siehst, lebe ich noch«, meine ich, nicht sicher, ihm einen Gefallen getan zu haben. »Meinetwegen«, meint Mag gefühllos, »Mach bei uns mit, wenn es Dir gefällt.« Na, ein Decker fehlt uns momentan ja so und so, also gut so.

Die Informationen, die gerade gewonnen wurden, geben wir an Silvereye weiter, in der Hoffnung, Unterstützung zugeordnet zu bekommen, fehl gedacht. Wir entschließen uns, obwohl wir alle, außer unser neuer Mitstreiter Ed, hundemüde sind, den Run gegen den Standort der Yaks sofort durchzuführen. Der Abflug soll schon morgen sein, also bleibt auch keine Wahl, wenn wir Erfolg haben wollen. Ein paar Koffeintabs bringen unsere müden Geister auf Trab, und uns auf den Weg zum Parkhaus, von welchem der Anschlag erfolgen soll. Im Schleichmodus fahren wir in das Parkhaus und mache uns auf den Weg nach oben, bzw. ich selbst bleibe im Wagen, um gegebenenfalls den Rückzug einzuleiten. Wenig später höre ich von oben Schüsse, dann Stille. Was ist wohl passiert?? Wie ich später erfahre, sind die drei von drachischer Zauberei niedergestreckt worden, und dieser Drache ist es, der uns in seinem Domizil empfangen will, die anderen werden in bewusstlosem Zustand dorthin gebracht, ich füge mich den Wachen von Rainbow Inc.. Es dauert lange, bis die drei wieder bei Bewusstsein sind, ich sehe mir indes auf des Drachen Riesenbildschirm irgendein Programm an. Gesehen habe ich ihn noch nicht, ich bin sehr gespannt.

»Guten Tag, mein Name ist Coutulesh. Ich arbeite für Rainbow Entertainment.« Die schmetternde Stimme kommt seitlich aus der Dunkelheit, ein riesiger Drachenkopf mit schier endlos erscheinenden Zahnreihen taucht neben uns auf. Das Bild auf dem Trideoschirm ändert sich im gleichen Augenblick und das bezaubernde südamerikanische Gesicht von Maria Estardos erscheint. Sie sagt: »Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe. Ohne Sie wären wir aufgeschmissen gewesen. Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, galt das Attentat, das Sie verhindert haben, nicht mir, sondern meiner Chefin Coutulesh.«

Coutulesh sagt nur:

»Danke.«

Ein sehr seltsames Wort, wenn es von einem Drachen ausgesprochen wird. Seltsam und vor allem selten.

»Coutulesh gehört Rainbow Entertainment, aber ich bin das Aushängeschild für die Firma. Wie Sie sich vorstellen können, vereinfacht das manche Sachen. Es ist unbedingt notwendig, dass niemand von der Existenz meiner Chefin erfährt. Daher haben wir einige Gegenstände für Sie vorbereiten lassen. Betrachten Sie sie als Schweigegeld. Ich wünsche Ihnen weiterhin ein profitables Geschäft. Auf Wiedersehen.« Der Bildschirm flackert, und ein anderes Programm tritt an die Stelle von Marias Gesicht. Einige Wachen weisen uns den Weg aus dem Raum, überreichen uns, bzw. Mag, das Schweigegeld. Am Tor fasst Mag sich als erster und spricht Silvereye auf die kaum nachvollziehbare Wendung in dem Fall an: »Sag mal, macht eure Chefin das immer so, dass sie ihre Leute nach getaner Arbeit schlafen legt, oder ist das nur ein blöder Scherz gewesen?« »Sei froh, dass sie keine Feuerbälle nach euch geworfen hat, Shadowrunner! Was stellst du die Handlungen Coutuleshs in Frage? Sie wusste nichts von eurer Anwesenheit, das ist alles, und da ist sie auf Nummer sicher gegangen.« So ist das also, hmm. Ich glaube nicht, dass mir als blutigem Anfänger ein Urteil zusteht, aber wenn ich die Gesichter der anderen betrachte, fällt mir schon ein Anflug von Zweifel auf!?! Na ja, hoffentlich begegnet man solchen Monstren im Lebenslauf des Shadowrunners nicht zu oft, Drachen scheinen sehr unberechenbar zu sein!! Nun das »Schweigegeld« scheint auch Mag zu beeinflussen, es sind Ersatzstücke für die verlorenen Zauberspeicher. Also, wer war also der Chef von Rainbow Inc., Maria Estardos ist eine wirklich beeindruckende Frau und ein wichtiger Exec!

Aber richtig interessant wird es noch einmal auf dem Rückweg zum Hotel, nämlich, als Ed mit einem Grinsen aus den Lippen verkündet, dass er von dem Drachen wusste und Mag ihm wutschäumend an der Kehle hängt. »Hey, Leute, ich wollte doch nur, dass keiner von euch abspringt. Oder wärt ihr ohne weiteres zum Parkhaus gefahren, wenn einer von euch das gewusst hätte?« Triumphierend blickt er sich um. »Na also, keiner. Ihr solltet mir dankbar sein.« Man kann sehen, dass mein Chummer Mag sich kaum zusammenreißen kann: »Verschweige nie wieder etwas, was du erfährst, Ed, oder du fliegst raus. Ist das klar?« Anscheinend hat er es für die Zukunft verstanden. Ansonsten gibt es da noch die Sicherheitsanlage, die Mag von RadWar ersteht und der fällige Weg zur fränkischen Burg, wo man in Ruhe über das Geschehene nachdenken kann und wird.

 
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