Zukunft

Jörn Tölle

Unhöflichkeit ist etwas, was ich, und vor allem auch Murphy, überhaupt nicht ausstehen kann. Und dieser Mensch, der am 12.3.2054 sich um 6 Uhr morgens, um 6 Uhr morgens, in Worten sechs Uhr morgens, bei ihm auf dem Telecom meldet ist ein Paradebeispiel für Unhöflichkeit. Und was die Höhe ist, er nennt uns ein Termin um 20 Uhr, kann der Typ dann nicht mittags oder nachmittags anrufen. Wie dem auch sei, wir erreichen das Tacoma Style, ein nobles Restaurant, nach einem Einkaufsbummel pünktlich und bekommen von einem Elf einen Tisch zugewiesen. Wie für arrogante Leute üblich, trifft Johnson erst etwas später ein. Der Auftrag soll uns nach Columbia in Missouri führen, wo wir eine Frau namens Jane Foster, Sekretärin bei der Comm-Tech, in Gewahrsam nehmen sollen und die Blume in ihrem Apartment unterbringen sollen. Der Hinweg ist mit öffentlich Flugmitteln, die Tickets sind bereits für 00.05 Uhr besorgt, vorgesehen, während der Rückweg per Privatflugzeug vonstatten gehen soll. Die Bezahlung ist mit 60000+10000¥ ganz gut. Der Typ spricht so schnell, dass uns keine Zeit zum Fragen oder Ablehnen bleibt. Die Neugier siegt aber so oder so. Wieder ein Auftrag, der mit den Vorherigen, und damit mit Ehran, zusammenhängt. Mal sehen, was uns erwartet. Es bleibt nur noch Zeit um kurz das Äußere zu ändern, bevor wir uns gegen Mitternacht im Tacoma International Airport einchecken. Leider hat Spoty keine Lizenz für ihre Waffe, so dass es leicht Verzögerungen gibt. In Columbia angekommen mieten wir uns einen Wagen, eine absolute Krücke, und lassen uns ein Hotel empfehlen. Die Adresse der Comm-Tech erfahren wir in einem Elektroladen, und so können wir uns erst einmal niederlassen. Wir erstatten der Wohnung von Mrs Foster ein Besuch und erfahren, dass sie nicht zu Hause ist. In der Vermutung dass sie noch arbeitet schwelgend beobachten wir das Haus von einer gegenüberliegenden Bar und kippen uns mit Kaffee voll. Als sie gegen Abend immer noch nicht aufgetaucht ist, stelle ich vor ihrer Tür ein Watcher auf und lege mich schlafen. Willy hat indes die Aufgabe ein Paar Informationen über die Comm-Tech aus der Matrix zu holen und verbringt wohl die ganze Nacht vor diesen Scheiß Technikgeräten. Immerhin bringt er in Erfahrung, dass diese Firma sich auf die Programmierung von hochwertigem IC spezialisiert hat und vor allem an der Ostküste tätig ist. Am Morgen des 14.3.2054 stellen wir uns hoffnungsvoll vor ihrer Firma auf, um sie hier abzufangen. Alle folgenden Versuche scheinen im Leeren zu verlaufen, die Frau ist nicht im Firmengebäude, auch nicht nachts, ihr Chef glaubt sie ist im Urlaub, die Nachbarn haben sie schon länger nicht mehr gesehen, wir wissen nicht weiter! Auf ihre Spur bringt uns schließlich eine Gang namens »Pretenders«, die wohl versucht sie zu schützen, denn sie wollen uns davon abhalten weiter nach Mrs Foster zu suchen. Nach kurzem Kampf mit den Jungs nehmen Willy, Murphy. Eye und Ria das letzte Gangmitglied, welches noch bei Bewusstsein ist zum Verhör mit. Von ihm erfahren sie, dass sie Mrs Foster im »Sgt James« Heim, für gefallene Mädchen vor uns und anderen verstecken. Spoty, Skill und meine Wenigkeit suchen indes noch bei der Firma und erfahren von den Anderen von der Wendung. Per Taxi begeben wir drei uns zum Hotel, um unsere Sachen mitzunehmen und uns mit den Anderen zu treffen. Diese erleben auf ihrem Weg zum Heim eine Überraschung als sie von einem anderen Mietwagen verfolgt und von dessen Insassen angegriffen werden. Bei diesem Feuergefecht wird unser Wagen leider vollständig zerstört, dafür unsere Gegner besiegt. Als Spoty, Skill und ich am Unfallort ankommen, verhören Willy und Murphy die arg lädierten Runner und können erfahren, dass diese von Ehran geschickt worden sind und ebenfalls Mrs Foster alias Frosty suchen. Was des Einen Freud ist des Anderen Leid und umgekehrt. Wir machen unser Leid zu ihrem indem wir ihnen unser total zerstörtes Auto überlassen und, zu unserer Freud, ihren heilen Bulli der gleichen Verleihfirma mitnehmen. Das eingeschossige Heim erreichen wir mitten in der Nacht um 3.15 Uhr. Ich checke es astral und verschaffe uns so einen guten Überblick. Es halten sich ziemlich viele Leute in dem kleinen Haus auf, wir vermuten unsere Zielperson entweder im Aufenthaltsraum oder in der Küche, schlafend. Wir dringen in das Haus ein und haben keine Probleme alle anwesenden Personen mit einem zusätzlichen Schlafargument zu versorgen. Wir bauen noch aus dem Hauscomputer die Festplatte aus, nehmen Mrs Foster, schlafend, mit, bringen die Blume in ihre Wohnung und starten mit dem privaten Lear-PlatiniumII noch Seattle durch. Die inzwischen aufgewachte Gefangene ist extrem wortkarg, so dass wir leider keine weiteren Informationen über Sinn und Unsinn dieses Auftrages erfahren. Mr Johnson überrascht uns in Seattle mit der Nachricht, dass unser allumfassende Auftraggeber wünscht uns kennen zu lernen und wir auch von diesem unser Geld bekommen. Mrs Foster soll indes bei uns bleiben bis uns ein Anruf sagt, wohin wir mit ihr kommen sollen. Wir fahren nicht in die Wohnung sondern in die Werkstatthalle um nicht so leicht zu finden zu sein. Ich repariere Willy seine ausgefallenen Prototypen, die Reaktionsverstärkung und den Reflexbooster, in einer äußerst schwierigen Operation. Spoty schafft es leider nicht die Datenverbindung in den TT-50 einzubauen.

 
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