Die Welt dreht sich immer weiter ...Shadowrun

Razor

Golden Eye

Homo sapiens sapiens - männlich
geboren am 28.02.2036, gestorben am 04.10.2055

Razor war ein Decker ohne Nachname. Als Decker zählte er nicht zu Oberliga, aber Aufträge, die er Übernahm, erledigte er nach bestem Wissen und Gewissen. Leider musste er oft mit Evil Ed konkurieren und da zog er des öfteren den kürzeren. Die beste Zeit seines kurzen Lebens war die Ehe mit Ria. Kurz nach der Heirat zogen sie mit ihren erworbenen (auf die eine oder andere Art) Nuyen nach Tahiti und genossen das Zusammensein. Leider brauchte Nelly Hilfe zum Befreien von Skill und aus alter Freundschaft half das Ehepaar. Der Weg führte nach Afrika, auf die Elfenbeinküste. Der Angriff auf Gene Aequi s.r.l wurde ein vollkommener Reinfall. Viele angeheuerte Einheimische und Razor mussten ihr Leben lassen, weil Gene Aequi unter anderen eine Runnergruppe anheuerte, die sich zufälligerweise zu dem Zeitpunkt in der Nähe aufhielt. Die bittere Ironie des Schicksal führte dazu, dass zwei Runnerteams, die eigentlich ihr Leben füreinander opfern würden, gegeneinander antraten ohne es zu wissen... Razor wurde von Spoty mit einem Kopfschuss getötet. Er starb am 04.10.2055 und hinterließ eine trauernde Witwe.

Lebensgeschichte von Golden Eye

© Razor (ein nicht beendeter Brief, gefunden in seinem Nachlass)

Hoi Chummer,
ich bin ein Homo sapiens sapiens und zwar zu 100%. Vergiss dass niemals, ganz egal was passiert und was Du aus meiner Lebensgeschichte herauszulesen denkst, ich bin ein Mensch. Ich betone das nicht weil ich ein Rassist bin. Ganz im Gegenteil! Ich trete jeden in den Arsch, der aus rassistischen Gründen gegen Metamenschen ist, und ich meine wirklich jeden. Mir ist es egal, wem ich in den Arsch trete, ich bin auf ihn, oder sie, vorbereitet. Auch das solltest Du niemals vergessen denn es betrifft auch die Leute, die behaupten sie seien meine Chummer - Rassisten sind niemals Chummer von mir. Du wirst es verstehen, wenn Du meine Geschichte zu Ende gelesen hast. Also lies sie auch, ich möchte doch nicht das Dir etwas zustößt. Alles klar?

Ich wurde am 28.02 2036 in Cleveland geboren. Mein Vater ist ein Ork, ja Chummer, Du hast richtig gelesen. Sein Name ist Archibald Nose. Er war nicht immer ein Ork. Er ist einer der vielen Menschen, die im April 2021 goblinisierten. Und er ist einer der wenigen, die durch diese Goblinisierung kein schweres Trauma bekamen. Vater kann sich an dieses Ereignis allerdings nur noch schwach erinnern, er war zu dem Zeitpunkt erst 5 Jahre alt. Meine Mutter ist ein Mensch. Sie hat sich nie etwas aus dem Aussehen meines Vaters gemacht. Sie hat sich gefreut einen so großen und stattlichen - will damit sagen breitschultrigen - Mann zu haben. So wie ich die Sache beurteile, war sie sogar glücklich mit meinem Vater. Er hat immer gut für sie gesorgt - soweit das auf der Straße überhaupt möglich ist. Genau wie mein Vater ist meine Mutter SINlos, aber darüber hinaus ist sie blind. Ich weiß nicht genau, warum sie sich nie Cyberimplatate hat einsetzen lassen, aber ich vermute, dass ganz einfach nicht genug Nuyen vorhanden waren um den Eingriff zu bezahlen. Mein Vater gab mir einen unaussprechlichen Namen. Ich schätze, er hatte die Hoffnung, ich würde in meiner Pubertät goblinisieren. Tja, diesen Gefallen habe ich ihm bis jetzt nicht getan - und ich denke ich will ihm den Gefallen auch nicht tun. Er nannte mich immer nur "der Dritte- oder "Dritter". Es ist jetzt, glaube ich, an der Zeit, meine Geschwister zu erwähnen. Ich habe eine um vier Jahre ältere Schwester, sie ist eine Ork und zwar seit Geburt. Und ich habe einen um 5 Minuten älteren Zwillingsbruder, der ebenfalls als Mensch geboren wurde. Ob er goblinisierte weiß ich nicht, ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen und auch nichts von ihm gehört. Dies trifft auch auf den Rest der Familie zu. Das liegt daran, dass ich von zu Hause weggelaufen bin.

Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern. an dem ich weglief. Es war am 18.Juli '43, ein Samstag. Mein Bruder und ich liefen wie jeden Tag durch die Straßen und suchten nach irgend etwas brauchbarem. um es dann zu verkaufen.

Wir gehörten nicht zu den Straßenbewohnern, die andere um den Inhalt der Taschen erleichterten und dabei, wenn nötig ein wenig mit der Gesundheit des Opfers experimentierten. Wir begnügten uns mit dem, was andere verloren oder weggeworfen haben. Damit kann man zwar auch auf den Straßen keine großen Sprünge machen, wenn man aber die richtigen Stadtteile durchsucht reicht es zum Leben - Du glaubst nicht was diese Kons alles wegwerfen Chummer. Das Risiko dabei liegt darin, das man die Territorien einiger Gangs durchqueren muss. Wenn man sich aber täglich blicken läßt, glauben die Gangs irgendwann, man wohne in ihrem Territorium, vor allem dann, wenn sie ab und zu ein Fundstück abbekommen - sozusagen als Schutzgeld. Also, wir kamen gerade von unserem "Einkauf" bei den Kons zurück und bogen um eine Straßenecke als wir mitten in eine Schießerei gerieten. Ich weiß nicht, worum es ging oder wer gegen wen kämpfte, aber wir griffen unfreiwillig in diesen Kampf ein. Wir waren gerade erst um die Ecke gegangen, als einer der Kämpfer, ein großer breitschultriger Mensch mit vernarbtem Gesicht und goldfarbenen Cyberaugen, der einen gepanzerten Mantel trug, mit unglaublicher Geschwindigkeit auf uns zu gerannt kam. Seine schweren Stiefel schienen den Boden kaum zu berühren. In der linken Hand trug er einen Koffer, in der rechten aber eine erschreckend große Pistole und obwohl er sich mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zu bewegte, feuerte er bei jeden vierten oder fünften Schritt nach hinten. Deshalb sah er uns wohl auch nicht und rannte in uns hinein. Eigentlich rannte er in meinen Bruder hinein und warf ihn zu Boden. Gedankenschnell raffte er sich wieder auf und verschwand um die Ecke, um die wir gerade erst gekommen waren. Bevor ich reagieren konnte schlugen Geschosse um mich herum in die Hauswand hinter mir ein. Ich warf mich zu Boden und befand mich damit auf gleicher Höhe mit meinem Bruder. Ich schaute zu ihm hinüber. Er regte sich nicht mehr und ich begann schon das schlimmste anzunehmen, als ich bemerkte, dass sich seine Brust regelmäßig auf und ab bewegte. Er lebte also noch. Ich drehte mich zu ihm und untersuchte ihn so gut ein siebenjähriger eben untersuchen kann. Ich bemerkte einige Hautabschürfungen und eine sich bereits bildende Beule an seinem Hinterkopf. Meine Erleichterung hielt sich in Grenzen. Wie sollte ich meinen Bruder denn nun nach Hause bringen. Es waren immerhin noch gut 2 -3 km, und ich war nicht kräftig genug, um ihn zu tragen.

Ich kam nicht dazu mich näher mit dem Problem zu beschäftigen. Als ich wieder aufsah, schaute ich direkt in die Augen eines böse blickenden Trolls. Eines ausgewachsenen böse blickenden Trolls.

»Was habt ihr hier zu suchen?« knurrte er.

»Ich äh, wir äh, wir sind äh, ich weiß nicht Mister«, stotterte ich - verrate niemals jemandem, den du nicht kennst, was Du tust und was du getan hast Chummer, wenn Du auf der Straße überleben willst.

»Lass den Kleinen in Ruhe, Mohwark, wir haben zu tun. Los beweg dich, ich will den Koffer wiederhaben, den dieser Bastard mir gestohlen hat.«

Ich versuchte diese Stimme der Vernunft einer Person zuzuordnen, hatte damit aber einige Probleme, denn das einzige was ich immer noch sah, war das Gesicht des Trolls, der sich jetzt endlich wieder bewegte. Er stampfte mit schweren Schritten ebenfalls um die Ecke - dort schien heute einiger Verkehr zu herrschen. Mit seinem Tempo konnte er mit Goldauge keinesfalls mithalten, aber wenigstens gab er die Sicht auf einen Elfen frei, den ich sofort mit der vernunftbegabten Stimme in Verbindung brachte. Einfach aus der Tatsache heraus, dass sonst niemand mehr auf der Straße zu sehen war - es ist immer wieder erstaunlich wie schnell sich die Straßen leeren, wenn es irgendwo Ärger gibt.

»Na, Glück gehabt kleiner. Mohwark ist ab und zu etwas übereifrig, wenn es darum geht jemanden zu geeken.« Der Elf sah so typisch elfisch aus, dass er sich Mühe gegeben haben musste wirklich alle Klischees zu erfüllen. Allerdings konnte seiner Definition von Glück nicht ganz folgen. An einem Samstag mit leeren Händen nach Hause zu kommen ist kein Glück. Ebenso wenig wie mein am Boden liegender Bruder. Unter Beschuss zu stehen ist definitiv ebenfalls kein Glück. Unter diesen Umständen fiel es mir wirklich schwer glücklich zu sein. Irgendwie muss das auch in meinem Gesicht zu lesen gewesen sein. Der Elf schnaubte irgend etwas von einer undankbaren Jugend und folgte seinem Chummer. Ob nun mit Absicht oder aus Ungeschicklichkeit, Freund Elf trat mir zum Abschied an die linke Schläfe. Es wurde schlagartig dunkel. Mein Schädel brummt, in meinen Ohren tobt ein mittlerer Hurrikan und ich bin blind. So also erwacht man im Leben nach dem Tod, also im Himmel - oder in einer vergleichbaren Dimension - kann ich nicht gelandet sein. Ich konzentriere mich auf meine plötzliche Blindheit und stelle fest, dass nur meine Augen geschlossen sind. Ruckartig reiße ich sie auf. Schmerzen, stechende qualvolle Schmerzen. Sehen kann ich trotzdem nur wenig. Es ist dunkel, ich muss wohl etwas länger unterwegs gewesen sein, um mein jetziges Ziel zu erreichen. Ich sitze in einer dunklen Gasse und lehne mich mit dem Rücken an eine Hauswand. Die Straßenbeleuchtung, Hochdruckquarzlampen, sind offensichtlich außer Funktion. Einschusslöcher in den Lampenschirmen dokumentieren warum. Ich drehe den Kopf. Rechts von mir sitzt jemand der mir zum verwechseln ähnlich sieht. Ich erinnere mich an meinen Bruder. Ist er etwa auch tot?

»Er bewegt sich wieder«, sagt mein Spiegelbild zu irgend jemand links von mir.
 

 
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